Wenn du einen Post mit einer „unglaublichen“ Geschichte siehst: Achte auf alles! Passt das Bild überhaupt zur Geschichte? Wenn das Bild bislang noch nicht in einem anderen Zusammenhang auftauchte, überprüfe es weiter: Sind auf dem Bild KFZ-Kennzeichen, Straßenschilder oder auffällige Häuser zu sehen? Wenn ja: Stimmen diese mit dem angeblichen Ort überein? Es gibt verschiedene Online-Tools die dir dabei helfen können.
Es gibt Angebote im Netz, die auf den ersten Blick wie normale Nachrichtenseiten aussehen, das aber nicht sind. Sie haben oft nur das Ziel, bei Facebook, Twitter & Co die meiste Aufmerksamkeit zu finden. Das Problem liegt darin, dass hinter diesen Portalen kein seriöser Journalismus, sondern Propaganda, gepaart mit Verschwörungstheorien zu finden ist. Solche Seiten setzen häufig Falschmeldungen in die Welt. Sie werden nicht von freien Medienunternehmen sondern beispielsweise von politischen Gruppierungen oder sogar von bestimmten Staaten finanziert, um „als alternative Informationsquelle jenseits des Mainstreams“ zu fungieren. Dabei gehen die unseriösen Portalbetreiber geschickt vor: Sie streuen immer wieder auch ordentlich recherchierte Beiträge ein. Stößt ein User beim Surfen zufällig auf einen solchen Artikel, ordnet er die Quelle als glaubwürdig ein. Sieht er sich dann weiter um, wird er immer häufiger mit der politischen Einstellung dieser Medien konfrontiert. Aus der Psychologie kennt man den „Truth-Effekt“: Je öfter man etwas hört, desto eher glaubt man es. Zweifelhafte Portale nutzen noch eine andere Erkenntnis für sich: Je reißerischer eine Überschrift ist, je unglaublicher, emotionaler und krasser, desto schneller und eher wird sie geteilt. Eine Richtigstellung, sofern es diese überhaupt gibt, wird hingegen weitaus weniger geteilt, da sie nicht so spannend ist. Es bleibt nur die Falschmeldung in den Köpfen präsent.
Viele Websites wirken auf den ersten Blick durchaus seriös und vertrauenswürdig, dennoch sollte man prüfen wer die Seite wann erstellt hat. Das kann man mit Domain-Checkern herausfinden. Dort bekommt man gezeigt, wann die Seite registriert wurde und wer dafür verantwortlich ist. Eine wichtige Devise: betrachte Quellen immer kritisch. Und nutze, so simpel es klingen mag, deinen gesunden Menschenverstand. Wenn du ein Nachrichtenportal nicht kennst und dir die Meldungen auf der Seite suspekt vorkommen, hast du vermutlich recht mit deinem Gefühl. Überprüfe solche Meldungen dann mit den oben genannten Tipps. Dies hilft dir dabei, in der Flut der Informationen nicht den Überblick zu verlieren.
Quelle: Praktische Tipps für den digitalen Fakten-Check, blz bayern